Der Dorfplatz mit Feuerwehrgerätehaus und Denkmalplatz
unterhalb der Kirche, mit seinen umliegenden alten Bauerngütern, dem alten „Sörgels Gasthof“, der Friedenseiche, dem Feuerwehrgebäude mit Steigerturm, dem Transformatorenhaus, der Milchsammelstelle, dem Heinertschen Teich
an der Hauptstraße von Steinsdorf nach Plauen prägte jahrzehntelang das Ortsbild im alten Dorf. Er war der Treffpunkt zum Gedankenaustausch der ländlichen Bevölkerung.
Ehemaliger Dorfteich – Heinertsche Teich
1938/39 Wasserleitungsbau im alten Dorf – durch die Firma Arthur Halbig, Chemnitz-Rottloff -
Beim Legen der Wasserleitung im alten Dorf ergaben sich besondere Schwierigkeiten, da der Boden durch die Abflusswässer aus den Bauerngütern stark verjaucht war. Der hohe Ammoniakgehalt des Bodens gefährdete die Lebensdauer der zu verlegenden Eisenrohre. Da der Obere Dorfteich fast nur mit Jauchenwasser angefüllt war, wurde er ganz zugeschüttet. Die in ihm bisher zusammenlaufenden Abwässer der Bauerngüter wurden in einer Schleuse gesammelt und weitergeleitet. Dadurch ergab sich neben der Verschönerung des Straßenbildes auch eine Verbreiterung des Straße zwischen Spritzenhaus und dem „Linsenteich“. Der Linsenteich befand sich auf dem Gelände der späterenFeuerwehr, jetzt Bauhof. Weiterhin errichtete man ein Transformatorenhaus und eine Milchsammelstelle.
Nach dem ersten Umbau des Platzes 1938/39 mit Legen der Wasserleitung und Zuschütten des Teiches erfolgte in den 70er Jahren die zweite grundlegende Veränderung. Das alte Trafohäuschen und die „Milchbude“ wurden abgerissen, ein neues Trafohäuschen errichtet und der Platz zur Buswendeschleife mit Wartehäuschen und Silberfichten neu gestaltet.
Nach der friedlichen Revolution 1989 und der Vereinigung beider deutschen Staaten 1990 haben drei Jößnitzer mit ihren Kindern am 3. Oktober auf dem Dorfplatz eine Eiche gepflanzt. Diese „Friedenseiche“ gruben sie in einem Waldstück auf Röttiser Flur aus. Die gedeiht und wächst.
Über die Förderung des Sächsischen Dorfentwicklungsprogramms plante die Gemeinde Jößnitz und nach der Eingemeindung die Stadt Plauen als Träger der Maßnahme parallel mit dem Straßenbau eine weitere Umgestaltung des Platzes zusammen mit dem Neubau der Bahnhofstraße von 2003 bis 2005.
Das hässliche Trafohäuschen aus DDR-Zeiten verlegte man an die Seite zwischen Kirchgasse und Schulweg. Die Umgestaltung des Platzes musste sich nach dem Standort der „Einheitseiche“ richten. Deshalb konnte der beim Straßenbau 1938/39 verfüllte Dorfbrunnen nicht wieder an der selben Stelle reaktiviert werden. Man baute einen neuen, eher sehr modernen Brunnen neben der Eiche. Der Brunnen wird über die Gefälleleitung vom reaktivierten Brunnen an der Eiche Bahnhof-Röttiserstraße gespeist und läuft dann in den ehemaligen Feuerlöschteich. Diesen alten Feuerlöschteich veränderte man zu einem kleinen „Teich“ mit Schilf und Wasserpflanzen.
Da da alte Spitzenhaus für das Erscheinungsbild des Platzes prägend ist, entschloss man sich zu einer umfassenden Rekonstruktion.
Die gesamte Gestaltung um die Brunnenanlage und das neue Buswartehäuschen, die neue Beleuchtung, die Bepflanzung, die Pflasterung hat das Erscheinungsbild des Platzes entscheidend verändert.
Jedes Jahr am 30. April stellen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr einen großen Maibaum auf. In der Adventszeit erstrahlt am Dorfplatz ein großer stilisierter Weihnachtsbaum aus Holz in Form einer Pyramide. Diese wurde von ehemaligen Jößnitzer Handwerkern nach dem Entwurf des Künstlers Martin Schmidt geschaffen.
Der Reit- und Fahrverein gestaltete eine massive Osterkrone für den Brunnen. Fleißige Kinder und Erwachsene bemalten viele bunte Eier und schmücken den Brunnen jedes Jahr aufs neue. Die Kirchgemeinde feiert jährlich an dieser Stelle einen Freiluftgottesdienst zu Ostern.

